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Was gibt mir zu denken?

Michael Moore gewann die Goldene Palme
Cannes (AP) Mit "Fahrenheit 9/11" des umstrittenen amerikanischen Autors und Regisseurs Michael Moore hat erstmals seit fast 50 Jahren eine Dokumentation die Goldene Palme von Cannes gewonnen. Moore wurde für seine beißende Anklage der Politik der US-Regierung nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ausgezeichnet. Das Publikum hatte ihn mit Standing Ovations geehrt.
(Ostsee-Zeitung.de 24. 5. 2004)

Goldene Palme für Michael Moore Filmfestspiele: Überraschung in Cannes. Die Auszeichnung des Anti-Bush-Films "Fahrenheit 9/11" setzt einen ungewohnt politischen Akzent. Eine Goldene Palme als Symbol an die Weltpolitik: Beim 57. internationalen Filmfestival in Cannes haben sich die Kinomacher gegen US-Präsident George W. Bush und den Irak-Krieg gestellt. Mit "Fahrenheit 9/11" des umstrittenen US-Autors und Regisseurs Michael Moore hat erstmals seit fast 50 Jahren eine Dokumentation die Goldene Palme gewonnen. Moore wurde für seine beißende Anklage der Politik der US-Regierung nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ausgezeichnet. "Was haben Sie getan?" rief Moore nach der Preisverleihung. Das Publikum hatte ihn mit Standing Ovations geehrt. "Ich bin total überrumpelt. Merci." Kritiker hatten zuvor vermutet, eine Goldene Palme für "Fahrenheit 9/11" würde eher die politische Aussage des Films als seinen cineastischen Wert belohnen. Dem widersprach der diesjährige Jury-Präsident Quentin Tarantino. Die ebenfalls in der Jury sitzende US-Schauspielerin Kathleen Turner sagte, Moore habe "mehr als einen Dokumentarfilm" gemacht und sogar "ein neues Genre geschaffen". Moore widmete seinen Film "den Kindern Amerikas und des Iraks und all jenen in der Welt", die unter Bushs Politik litten. Er hoffe, dass auch die Amerikaner den Film, der noch keinen Vertrieb hat, bald sehen könnten. Der europäische Kinostart von "Fahrenheit 9/11" wird vorgezogen, in den meisten Ländern soll der Film ab 7. Juli zu sehen sein. 
(Hamburger Abendblatt 24. 5. 2004)

 Cannes: 57. Internationales Filmfestival Goldene Palme für "Fahrenheit 911" Am diesjährigen Filmfestival in Cannes ist nicht die Filmkunst prämiert worden. Mit der Vergabe der Goldenen Palme an US-Regisseur Michael Moore setzte die Jury ein politisches Signal. \Beatrix Aeby, sda\ Bislang bleibt offen, ob der Film des US-amerikanischen Regisseurs Michael Moore, "Fahrenheit 911", den Weg in die US-Kinos findet. Denn bereits im Vorfeld der Premiere wurde bekannt, dass Disney ihrer Tochtergesellschaft Miramax den Verleih von Moores Politthriller in den USA untersagte. Der politisch heiße Film, ein Pamphlet gegen die Regierung von George W. Bush, erhielt einen halbstündigen Applaus beim Premierenpublikum. Bei den Kritikern erzielte er aber eine eher durchzogene Bilanz. Investigationsjournalismus veränderte mit dem Watergate-Skandal in den 70er-Jahren schon einmal den politischen Kurs der USA. Ob "Fahrenheit 911" Auswirkungen auf die Präsidentschaftswahlen haben wird, hängt nun maßgebend davon ab, ob sich ein US-Verleiher finden lässt, der bereit ist, das heisse Eisen anzupacken. Das Weiße Haus notabene kommentierte die Preisverleihung mit einem Schulterzucken und dem Verweis auf die Möglichkeit zu freier Meinungsäußerung in Amerika. Moore zollt mit dem Titel "Fahrenheit 911" Tribut an den großen französischen Autorenfilmer François Truffaut: Dieser schuf 1966 mit "Fahrenheit 451" das Schreckensszenario eines Staates, in dem die Regierung Wissen zerstört und Informationen unterdrückt.
(Bieler Tagblatt 24. 5. 2004)